1. |
Nexus
06:17
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Nebelstimme
Was wispert da, man hört es kaum.
Kann man diesen Worten trauen?
Der Schatten ist‘s, der ewig lebt
Im Licht dieser Prophetie.
Chor
Jenseits aller Menschen Welten
Schält sich aus dem Nebel dicht
Ein Bauwerk, das mit seinen Mauern
Aus der feuchten Erde bricht.
Das Ächzen, Knarren junger Balken
Füllt die Luft mit Zuversicht,
Doch in den Tiefen wehrt ein Keller
Finster blickend jede Sicht.
Der Fall der toten Selbsterkenntnis
Beginnt mit der rasenden Flucht
Aus schleichender Transzendenz.
Ein Gott, ein Leben, eine Kluft.
Die Königin der Kindermärchen,
Der Priester der genetischen Sucht
Akt um Akt zum Unglück Leben.
Katapultiert das Streben in das Weben aus Genuss.
Nebelstimme
In der Mitte, im Zentrum
Liegt der Ring, aus dem sich
Mit knöchernen, zarten Händen
Eine Gestalt den Weg ans Licht bahnt.
Cameo
Kann ein Gott denn nicht erahnen,
Durch welche Gestade der Hades zieht?
Warum den Zeitfluss in diese Bahnen
Leiten, wenn das Endorphin die Wahrheit flieht?
Dass der alte Testamentler am siebten Tag geruht hat,
Leistet eben diesen Sünden
Einen Dienst durch Blut ab.
Wie kann er, der so blind ist, ganze Welten gründen, wie?
Meine Seele ist geboren,
Inkarniert, aus Fleisch ein Kleid.
Meine Seele ist geboren,
Raus aus der Unsterblichkeit!
Chor
Trink den Nebel,
Schrei nach Obsidian,
Giere nach Rot.
Zerschneide deine Seele.
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2. |
Genesis
09:51
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Nebelstimme
Aus der warmen Umarmung der Nebelhände,
Aus den Zinnen von Babylon
Erhebt sich ein neuer Turm,
Der jede Zunge fließend spricht.
Er gleicht einem Feuersturm,
Die Zeit ist für ihn ein Palindrom,
Denn die alte kennt die neuen, was den Spiegel bricht
Ist was der Spiegel spricht: Das Leben wendet.
Cameo
Kain und Abel waren stets eins;
Aller Menschen Sagen werden verneint.
Ein Weltbild neuer Zeit, deren Kirche erhaben
Zeit um Zeit zerteilt, wird ein neues Eden tragen.
Das Morgenlicht bricht durch die Fenster
Meiner Kathedrale,
Als ich, begleitet von Gespenstern
Kreise an die nackten Wände male.
Ich bin das Licht.
Chor
Es tanzen bunte Flügel um die aufblühende Lichtgestalt.
Tausend Regenbogen und die Erde bebt vom Widerhall:
Hoch lebe das Kind.
Geschmiedet ihm den Ring, zu Füßen dir das Weltenall:
Hoch lebe das Kind.
Cameo
Die Zeit ist mein Palindrom.
Nebelstimme
Die Jahre ziehen in das Land,
Die Wände nehmen Farbe an.
Es schreibt von Glück, ein wenig Leid,
Von Hedonie und Freudenklang.
Noch sind die Türen rings verschlossen,
Doch das Leben findet immer einen Weg
Sowohl ins Licht, als auch ins Schwarz,
Wo jede Farbe vergeht.
Niemand kennt Angst, niemand kennt Grauen.
Der Frieden scheint so ewiglich..
Pavor
..kennst du dich?
Cameo
Kain und Abel – wer bin ich?
Mordend jagen – oder bin ich das Gericht?
Wer wird fragen: Wer führt den letzten Stich?
Wer kann sagen: Bevor er stirbt lebe ich!
Pavor
Ja, noch fliegst du hoch,
Doch wer hoch fliegt, der fällt tief.
Spürst du, wie die Schwärze aus dem Keller
Dich in ihren Bann zieht?
Süßes Schwarz,
Totes Lied.
Ich komme aus den Tiefen,
Aus denen jedes erbärmliche Licht flieht.
Schleichend, verheißend, zerreißend
Nage ich an deinen Farben.
Oh Kindlein, wenn du wüsstest,
Wie viele Farben durch meine Taten starben.
Hier, nimm diese Rose
Und treib‘ sie in dein Herz.
Schon morgen wirst du fallen
Und dann brauchst du ihren Schmerz.
Cameo
Ich bin das nicht.
Chor
Es treiben graue Flügel um die abgestürzte Lichtgestalt
Tausend Jahre Fall und die Erde bebt vom Widerhall:
Tiefer fällt das Kind.
Sie haben ihm den Ring geraubt, was bleibt ist Asche und Verfall:
Tiefer fällt das Kind,
Tiefer fällt das Kind.
Nebelstimme
Gelähmt und ausgedorrt
Treibt etwas, treibt unter der Erde
Sucht Ruhe dort, sucht Leben dort
Und rollt nur Steine auf Berge
Lange muss man weiter streben
Es wird, so Gott will, Wasser geben
Cameo
Tote Trümmer – was heißt Leben leben?
Kalte Trümmer – ist das deine Jugend?
Nein.
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3. |
Mein Gelbes Zimmer
10:52
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Pavor
Die dunklen Wände rücken näher,
Es wird das Fleisch vom Leib geschält.
Die kalten Augen gieren nach mehr,
Haben dich in ihren Mittelpunkt gestellt.
Eine ganze Bühne nur für dich allein
Ein jeder hört dich klagen, ein jeder hört dich schreien.
Schnipp-schnapp Zunge ab, klipp-klapp Lunge raus,
Man schlachtet dich und saugt dir dann die Knochen aus.
Zipp-zapp der letzte Trakt, klipp-klapp dein letzter Akt
Du wirst mit dem Grauen in dir vereint.
Die dunklen Wände zücken Speere,
Es wird der Protagonist gepfählt.
Die toten Blicke kleben zu schwer,
An dem, was der letzte Richter fällt.
In blanken Streifen liegst du da,
Ein Zittern kriecht durch deinen Rücken,
Während tausend tote Fratzen
Sich von außen durch die Wände drücken.
Und die Luft vergeht in Flügeln,
Die die Realität verrücken,
Die in deine Lungen kriechen
Um den letzten Glanz von Leben zu ersticken.
Cameo und Pavor
Fahle Nachtgestalt, sag mir, wer du bist.
Ich bin Angst.
Kalte Nachtgestalt, zeig mir, was du willst.
Ich bin Leid.
Graue Teufelshure, sag, woher du kommst.
Ich bin Tod.
Meine tiefste Regung, ich will deinen Kopf.
Ich bin Du.
Ich will frei sein || Nun zerreißt ihn
Pavor
Ich bin das All: Verloren geboren.
Ich bin das Salz: Das, was du verlierst,
Wenn du deine Träume sezierst.
Cameo
Die Hölle sind die anderen.
Chor
Auch im neunten Kreis der Hölle
Liegt der Glanz von Eden.
Eines darfst du nie vergessen:
Wer viel gibt, dem wird gegeben.
Setze deine Schritte weise,
Grab dich tiefer in den Nebel,
Bleib nicht stehen, verharre nicht.
Du musst ihnen ihre Sünden erst vergeben.
Cameo
Ich komme wieder in drei Taten:
Tausend Löcher, eintausend Narben.
Ich werde mich in eure Köpfe schleichen.
Nach eintausend Messerstichen bleiben hunderttausend Leichen.
Blei in euren Köpfen, Gift in euren Venen,
Angst in euren Herzen. Schrecken, die euch lähmen.
Angst in euren Köpfen, Angst in euren Venen,
Angst in euren Herzen. Ich werde mir eure Seelen nehmen.
Angst in euren Augen, Angst in eurem Glauben,
Angst in euren Herzen, Angst vor euren Schmerzen.
Angst.
Jede Vergebung habt ihr längst verspielt,
Jede Sünde wird vergolten.
Ihr verliert euren eigenen Krieg.
Beim Verlassen wird das Gelbe Zimmer golden.
Es zieht mich weiter in das Leben
Ich kann sie nicht schließen, ich kann ihr nicht vergeben.
Manche Tür gehört verschlossen.
Manchen Menschen gehört ins Gesicht geschossen.
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4. |
Die Falsche Hexe
07:46
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Schattenchor
Die Türe fällt ins Schloss,
Tritt näher.
Du siehst den Weg nicht mehr?
Komm her.
Die Falsche Hexe
15 Jahre wiegt die Schuld,
Mein Herz schlägt nicht mehr.
15 Jahre wiegt die Schuld,
Ich hole mir ein neues her.
Ich wohne tief,
Tief im roten Moor.
In deinen schwächsten Stunden
Krieche ich hervor,
Schiebe meine Moderhände
tief in deinen Hals,
Greif dein Herz, entreiß‘ es dir,
Versteck‘ es und behalt‘s.
Cameo
Und aus roten Augen
Betrachtet mich ein Licht.
Meine Zeit wird kommen,
Doch heute kommt sie nicht.
Die Falsche Hexe
Ich liebe dich und brauche dich
Und wer flüstert lügt.
Hilf mir vor den Geistern,
Sie schneiden in mein Fleisch.
Ich bin so arm und hilflos
Und du bist der Beweis.
Ich bin das nicht, ich kann das nicht,
Ich trage keine Schuld.
Hilf mir oder
Ich verliere langsam die Geduld.
Es ist alles deine Schuld,
Denn deine Worte helfen nicht.
Cameo
Die Gräber auf dem Friedhof spiegeln
Deiner Geister Seelen nicht.
Die Falsche Hexe
Aber du bist mir was schuldig,
Du musst mir zu Diensten sein.
Ich hasse dich so sehr, nein bitte, lass mich nicht allein.
Du bist doch so wundervoll, doch du bist so ungeduldig.
Meine Worte, spür‘ sie schmeicheln,
Meine Krankheit dein Herz ergreifen.
Du bist schuld an meinem Leid, du bist schuld an Einsamkeit.
Deine Worte wiegen schwer, komm tritt noch ein bisschen näher.
Cameo
Die Farbe flieht
Schattenchor
Du bist unser Spielzeug,
Du bist unser Spaß.
Wir bauen dir ein Häuschen
Und fluten es mit Gas.
Wir sind dein Verstand
Und wir sind deine Form.
Wir rauben dir das Licht
Und führen dich an den Rand.
Cameo
Ihr seid kleine Käfer,
Ihr seid bloßer Dreck,
Der unter meinen Stiefeln klebt.
Stets habt ihr euch versteckt.
Ich bin mein Verstand
Und ich bin meine Form.
Ich bin all das Licht,
Ich bin der Welten Norm.
Ja ich bin die Geister,
Was ich schon lange weiß.
Du bist arm und hilflos
Und ich bin der Beweis.
Ich werde Rache nehmen,
Ich werde dich verbrennen.
Nachdem du mich so täuschen wolltest
Lernst du mich erst kennen.
Was nützen deine Geister,
Wenn sie die meinen sind?
Ich werde die Macht ergreifen,
Ich war viel zu lange blind.
Ich wende mich ab,
Während in meinem Rücken Schatten morden.
Ich kehre mich ab und
Wende mich an einen neuen Morgen.
白
Komm mit mir, ich führe dich
In eine Welt, die nie erlischt.
In meiner Hand bist du Gott.
Lass uns gehen, wir verlassen diesen Ort.
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5. |
Obsidian
06:58
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Nebelstimme
Weicher malt die Schwärze
Die Schritte in den Boden.
Doch sollst du die Nacht
Nicht vor dem Morgen loben.
Es zieht dich immer weiter,
Weiter in das Nichts.
Und eines Tages wirst du sehen,
Dass das Nichts doch alles ist.
Cameo
Meine Welt findet endlich Frieden.
Meine Nacht ist mir allein geblieben.
Etwas trägt mich weiter,
Weiter durch das Sein,
Weiter durch den Nebel,
Denn nie war ich allein.
Oft hab‘ ich mich gefragt,
Warum die Welt mich hasst.
Warum sie mir zuwider ist
Mit dieser penetranten Kraft;
Warum man selbst in Zweisamkeit
Doch wieder alleine ist,
Warum Entfernung, wie auch Nähe
Sich durch meine Wege frisst wie Gift.
Ich wende meinen Kopf und blicke gegen Osten.
In allzu hellem Licht beginnt der Nachthimmel zu rosten.
Und ich weiß, dass ich dann nicht mehr bin,
Dann fängt das Spiel von vorne an,
Doch zwischen meinen kalten Fingern
Glänzt ein Hauch Obsidian.
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6. |
Seelenschnitt II
05:19
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Cameo
Aus der Nacht in den morgen geboren
Weiß ich, wie die Seele klingt,
Wie eine Liebe Lieder singt
Von meiner Welt, die neu ersteht,
Von einer Welt, die nie vergeht.
Leben sprießt aus allen Räumen.
Leben heißt: Die Kraft zu träumen.
Surreales wird real,
Ein Klang der neue Bilder malt.
Es liegt in meiner Hand.
Ich habe mich erkannt.
Ich war viel zu lange krank.
Bis meine Stimme erklang.
Freiheit in Vollendung
Freiheit – eine neue Wendung
Freiheit ist das, was dann kam
Freiheit liegt allein im Klang.
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7. |
Der Blinde Dieb
05:30
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Cameo
Ein Rubin am Firmament
Rote Augen, Roter Mensch
Ein Tag wie ein Jahr
Lebendig aber sonderbar
Vergangenheit in grauen Schleiern
All dies sieht so leblos aus
All dies nimmt sich farblos aus
War ich schon frei, mach mich noch freier
All dies schmeckte leer
Die Luft ließ mich ersticken
In deiner Augen Meer
Kann ich unser Glück erblicken
Wer da?
Was schält sich aus dem Boden, aus den Wänden?
Raubtierzähne, lange Klauen, zugenähte Augen.
Der Blinde Dieb
Meine Augen, mein Glück!
Ich nehme deine Zukunft mit.
Soll jetzt doch die meine werden.
Musst jeden Tod doch einmal sterben.
Pavor
Erkennst du mich? Hier bin ich wieder!
Streiche meine Schauerlieder,
Wie die Krähen ihr Gefieder
Auf deinem Rücken immer wieder.
Nimm sie mit!
Der Blinde Dieb
Ich trage weit weg.
Pavor
Fort von hier.
Cameo
Fort von mir?
Pavor
Deine Gier gereicht mir zur Freude.
白
Wie geschieht mir, wo bin ich hier,
Was hält mich als Beute?
Cameo und Pavor
Der blinde Dieb, der blinde Dieb.
Der Blinde Dieb
Ohnmacht senkt sich über ihren Geist.
Pavor
Schnell durch die Tür, es drängt die Zeit!
Der Blinde Dieb
Adieu Innenmensch!
Pavor
Sie fällt ins Schloss, du bist allein.
Cameo
Du bist nicht blind für Licht,
Doch all die Wahrheit siehst du nicht,
All das Leben siehst du nicht,
Das Licht erkennt nur mich, nicht dich.
Ein Mensch wie du baut seine Welt
So, dass er stets das Licht verstellt.
Doch mich, mich wirst du niemals täuschen,
In mir glüht ein rotes Leuchten.
Pavor
Hör schon auf mit Monologen,
Hat das Schicksal dich bisher noch nicht genug betrogen?
Schnell zur Türe, schnell ihm nach.
Abseits deines roten Lichts.
Cameo
Ich öffne seine Tür und sie führt
Ins Nichts.
Pavor
Du bist in mir.
Cameo und Pavor
Ich sehe nichts, auch kein Schwarz. Willkommen in meinem Innern,
Das Nichts um mich ist zäh wie Harz. Ich höre deine Seele wimmern.
Und deine immerkalten Finger Du kennst das doch, ich war doch immer
Machen alle Ängste schlimmer. Während du schliefst im Zimmer.
Doch ich kann nicht aus dieser Hölle, Warum schläfst du nicht noch weiter?
Aus diesem Tod, mein Tod. Schließ die Augen, gib dich hin,
Oder ist da so eine Schwelle? Missgeburt, jetzt sei doch endlich,
Sag Pavor, hast du Angst vor Rot? Sei für alle Zeiten still! Nein!
Cameo
Rot ist deine Schwäche,
War schon immer dein Gebrechen, nicht?
Pavor
Was schwach an mir, ist schwach an dir.
Am Ende bist du‘s, der verliert.
Cameo
Rot sind meine Netze,
Die mich, wie der Tau das Gras, benetzen.
Pavor
Rot wie Blut, du siehst es doch.
Doch nicht in deiner Brust das schwarze Loch.
Cameo
Du siehst Blut, ich sehe Leben.
Pavor
Lass doch endlich ab davon,
Ich will es nicht mehr sehen.
Du bist nichts gegen mich.
Cameo
Und dieses Lebend
Wird dir das letzte geben.
Meine Augen, mein Glück!
Ich nehme mich mir selbst zurück.
Soll jetzt doch der Blinde sterben,
Soll sich gänzlich selbst verderben.
Erkennst du mich? Hier bin ich wieder!
Schneide deine Augenlider
Mit Knochenhänden immer wieder,
Treibe Klauen immer tiefer.
Der Blinde Dieb
Rot wird rot, du wirst sehen.
Sie soll sterben, wenn ich gehe.
Cameo
Töte die Unschuld und ich töte dich.
Rote der Wangen in ihrem Gesicht.
Rasende Wände und rasender Boden
Und rötliche Fäden – gewonnen – verloren.
Enthauptet der Blinde, dem Tode erkoren,
Die Reise hier endet – und ich? Neu geboren,
Den Göttern entsagt und die Teufel belogen
Und Pavor die ewige Rache geschworen!
Pavor
Mich kriegst du nicht!
Cameo
Ich habe dich schon.
Ich habe den Punkt in dir:
Krankheit wird krank an mir.
Panik wird panisch sich Fluchtwege wählen,
Pavor wird panisch die Fluchtwege zählen.
Es existieren keine,
Du bist mit mir alleine.
Jegliches Rot
Bedeutet deinen Tod.
Nebelstimme
Staub bedeckt die nasse Haut
Pavor hat sich totgeglaubt.
Lange muss man weiterstreben;
Es wird, so Gott will, Wasser geben.
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8. |
Die Fee I
08:31
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Nebelstimme
Am Fuß der Treppe,
Der weißen mit den langen Stufen,
Sitzt ein kleines Mädchen
An bisher unbekannten Ufern.
Die Augen hoch zum Himmel,
Durch die Haare pflügt der Wind,
Als aus dem kleinen Mädchenmund
Ein hoffnungsvolles Lied erklingt.
Die Fee
Wind und Zeit
Sind mir Geleit.
Mein Liebster
Ist nicht weit.
Regenzeit
Ich bin bereit.
Am Ende
Sind wir zu zweit.
Winterzeit
Scheint was uns bleibt.
Ich kenne
Keinen Neid.
Pavor
Wind und Zeit weht nah und fern
Und ja, er hat dich sicher gern,
Doch seine Liebe ist nicht dein.
Wege weit und Wege nah
Bergen mancherlei Gefahr.
Deine Wünsche sind nicht geheim.
Nebelstimme
Und der Regen fällt auf sie,
Wie er durch die Haare rinnt.
Und der Regen fällt auf ihn,
Wie sie wieder Lieder singt.
Pavor
Liebe wandelt sich in Hass,
Wurde rasch vom Zug erfasst.
Gib doch alles, was du hast.
Cameo
Der See ist groß,
Die Strecke weit.
Amerika liegt hinter mir,
London liegt bereit.
Rote Augen, rotes Haar,
Die Welt erscheint so wunderbar.
Salz und Essig in der
Galerie unseres Lebens
Verweben lebhaft Streben,
Uns den höchsten Weg zu ebnen.
Ich sehe Gott,
Ich sehe Dich,
Ich sehe mich.
Pavor
Salz und Essig in den Wunden
Deiner einst so schönen Fee.
Ach wie tut‘s mir
in der Seele weh.
Cameo
Meine Welt ist eine Welt,
In der du kein Platz mehr hältst.
Deine Zunge spaltet sich
Mit jedem Wort, das du sprichst.
Pavor
Oft hast du mich totgeglaubt,
Immer war ich wieder da.
Schwarze Steine dir geraubt,
Ich bin wieder wahr.
Das hast du ihr angetan,
Deine Fee liegt einsam da.
Das Mädchen mit den roten Augen
Wird ihr alles Leben rauben.
Cameo
Ich weiß, es war meine Schuld,
Ich hab‘ mir nicht genügt,
Ich hab‘ dich ausgenutzt, nur benutzt.
Ich kenne nur ich – und du verblühst.
Du bist nicht gestorben, nur geflohen.
Nach Amerika? Amerika ist wunderbar.
Doch du, du bist nicht schön, nein.
Ich sollte dich verschonen,
Heute wird nur einer sterben
Pavor! Hergehört!
Es gibt da etwas, das mich stört,
Das mir jetzt noch im Wege steht..
Pavor
..das mit dir stirbt und in dir lebt!
Cameo
Heute ist der letzte Tag.
Pavor! Hergehört!
Ich werd‘ um einen Kopf dich kürzen.
Gehe ich durch dieses Tor,
Wirst du mich, nicht ich dich fürchten.
Du bist – kurz gesprochen – nichts,
Das mich aufhielte, du bist das..
Pavor
..von dem du dich nicht lösen kannst:
Die kleinste und die größte Angst.
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9. |
Rote Augen I
19:10
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|||
\A/
Nebelstimme
Beziffert die Wände
Bemalt den Tod
Schritt um Schritt,
Tritt um Tritt
Nach oben,
Weiter, weiter,
Lös‘ das Gift,
Löse dich
Dort oben
Bindet Freiheit Freiheit.
Größe ist
Größtest Gift.
Entzweit sein
Heißt Endzeit.
Cameo
Töte die Unschuld.
Ich töte dich.
\B/
Nebelstimme
Enttarne Hexen
Und schieß‘ sie in den Raum.
Friss deine Ängste
Und kotz‘ den schönsten Traum.
Was dich würgt ist niemals Freund.
Was dich würgte ist heut‘ Vergangenheit.
Was dich quält ist, was du lebst.
Was dich wählt ist, was bis heute an dir klebt.
Katharsis.
Cameo
Komm mit mir,
Ich zerre dich
In höchste Höhen.
Wir sind schön.
\C/
Cameo
Was ist heilig, was ist Gift?
Wer ist blind und wer nicht?
Könnte ich dir sagen, was ich heute bin,
Wär‘ ich kein Kind.
Was ich weiß und was nicht:
Ich bin ich und du bist mein.
Kannst du dich erinnern? Was kostet der Gral?
Wie teuer habe ich bezahlt?
Schattenchor
Manches kriecht
And‘res nicht
Manches spricht
Manches sticht.
\D/
Cameo
Deine Augen, mein Glück.
In einem Atemzug eine Vergangenheit zerdrückt.
Mag der Tod auch manches färben,
Schlafen wir doch stets in Särgen.
Du bist die Unschuld, sag liebst du mich?
Röte der Augen ist alles, was spricht.
Rasende Wände und rasender Boden,
Das erste Mal gemeinsam geflogen,
Den Himmel gefressen, die Erde vergessen,
Gelebt wie besessen Und die Wolken erbrechen.
Die Welt ist egal vom heutigen Tag
Bin ich nie mehr geplagt
Nur noch Berg, niemals Tal.
Wir sind nicht blind für Licht,
Auch wenn die Welt sich an uns bricht
Ragen wir zum Himmel auf
Und atmen der Sterne Staub.
Mein Kompass richtet sich
Leuchtet mir den einen Weg
Immer weiter, Schritt für Schritt.
Ende, Anfang, alles lebt.
Cameo und Pavor
Bis zum Ende Taschenspieler
Sind wir das Leben. Meisterdieb
Das Leben spricht und zweigt. Hans im Glück
Im Finstern liegt
Charon.
Cameo
Das Ende des Weges ist lange in Sicht.
Der Horizont biegt sich dem Auge entgegen.
Zimmer um Zimmer, der Blick ist verwischt,
Eile ich weiter, ich will dir begegnen,
Dich riechen, dich fühlen, dich atmen, dich schmecken,
An deiner Brust endlich Frieden finden,
Dich über und über mit mir nur bedecken
Und in uns beiden Atomwaffen zünden
Um die Welt auszulöschen
Tabula Rasa!
Weiß das Papier, weiß eine Haut,
Rot deine Augen, rot deine Haare,
Rot wie der Morgen, der uns graut.
Wir sind nicht die Farben,
Wir sind nicht das Licht.
Wir sind das, was sich selbst vermisst.
Blind ist Gift.
Ich werfe, durch ein trübes Glas
Einen Blick auf das, was kommt,
Was war: Unendlicher Spaß
Ohne Maß.
Wir sind 私達は nous sommes.
Ich sehe die Wiesen, das Gras
Ich sehe, was steigt und dann platzt,
Was starb und in Phönix wieder genaß
Das Jucken, das bleibt. Egal wo man kratzt.
Der höchste Turm ist endlich erreicht
Die höchste Türe frisst meinen Schatten
Von Schwarz zu grün zu weiß
Ich hebe die Hand und die Haare im Nacken
Halt! Einen Moment das Ungewisse genießen,
Das Kribbeln in Gliedern und Geist;
Im Zögern es spüren, was zärtlich da sprießt.
Sich überwinden, sie öffnen, ertrinken im Weiß,
Im Licht, von Nebel umströmt.
Im Licht, von Taubheit verwöhnt.
Im Licht, das alle Welt krönt.
Im Licht, das Leben ist schön.
\E/
Cameo
Aus dem Grauen der Gedanken
Seh‘ ich meinen Körper wanken,
Der, von diesem Weg gebeutelt,
Zugang zum Palast erbeutet.
Bilder zieren alle Wände,
Die bezeugen, was hier endet:
All das Irren, stets unstetig,
Ist auf diesem Weg verewigt.
Trüb verblasst, was mir nicht blieb.
Mein Auge nur nach vorne sieht.
Was immer ich erblicken mag:
Heute ist mein letzter Tag.
Richten will ich meine Augen,
Höher meine Schritte schrauben;
Weg von diesen dunklen Zeilen
Zu der Geschichte letzten Seiten.
Am Ende steht ein letzter Raum,
Der sich mischt aus Welt und Traum;
Jener, der letztendlich zeigt,
Ob du mir die Sterne reichst.
Und koste es mich auch mein Leben,
Nach keiner anderen will ich streben,
Weil mich bei dir nichts mehr plagt.
Heute ist mein letzter Tag.
Keine Hürde, die mich bremst.
Ich bete, dass du mich erkennst,
Dass deine Stimme Worte spricht,
Die mich befreien vom Gewicht,
Das seit der Drei stets auf mir ruhte,
Mich mit Angst, mit Nacht geflutet.
Und ich bete, dass du sagst:
Heut‘ ist unser letzter Tag.
白
Heute ist dein letzter Tag
Heute ist mein letzter Tag
Nimm meine Hand, wir wollen sehen,
Was das Morgen bringen mag.
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